Wilhelm Sieben

Generalmusikdirektor

* 29. April 1881 Landau/Pfalz

† 23. August 1971 München

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 05/1949

vom 24. Januar 1949

Wirken

Wilhelm Sieben wurde am 29. April 1881 in Landau, Pfalz, als Sohn des flötespielenden und kammermusikpflegenden Justizrates und Rechtsanwaltes Adolf S. geboren. Auch er wollte Jurist werden und bezog nach der Abituritätsprüfung 1898 die Universität München zum Studium der Rechtswissenschaften. Hier jedoch verdrängte das lebhafte Interesse für Musik bei S., der schon über den Durchschnitt im Violinspiel vorgebildet war, den Sinn für die. Juristerei, und so wurde S. auf der Akademie für Tonkunst Schüler von Rheinberger und Thuille. Im Jahre 1901 ging S. nach Prag zu O. Sevzick und setzte bei Felix Berber den Schlußstein unter sein Studium. Als Vierundzwanzigjähriger erhielt er einen Lehrstuhl für Violinspiel an der Akademie der Tonkunst in München. Der oft in München konzertierende berühmte Violinist Jos. Joachim wurde ihm Vorbild, Felix Mottl beeinflußte und förderte den jungen Dirigenten, und schließlich stieß ihn Bruno Walter unversehens in die Dirigentenlaufbahn hinein, indem er ihn nach einem von S. geleiteten Orchesterkonzert nach Königsberg empfahl, wohin S. 1918 als Dirigent der Sinfoniekonzerte und Singakademie berufen wurde. Zwei Jahre später verpflichtete ihn die Stadt Dortmund als städtischen Musikdirektor; in dieser ...